Schmerz lass nach.

Schmerz lass nach.

Schmerz wird üblicherweise als unangenehm und störend wahrgenommen. Schmerzfrei sein ist das Ziel. Logisch, erinnert einen der Schmerz doch daran, „daß da was ist“, was dazu führt, daß man sich nicht richtig auf das fokussieren kann, was getan werden will oder muss.

Im allgemeinen Weltbild unserer Zeit wird empfohlen: „Schalte den Schmerz ab“. Ein ganzer Industriezweig beschäftigt sich speziell damit, chemische Präparate zu entwickeln, die einem von dieser nervigen Pein erfolgreich erlöst. Zu Risiken und Nebenwirkungen gibt es zu oft einen umfangreichen Beipackzettel.

Ein „Schmerz-Abstell-Mittel“ zu nehmen geht schnell – viel zu schnell. Dem Auslöser der körperlichen Probleme ist der Leidende jedoch keinen Millimeter nähergekommen. Will man tiefere Gründe zur Entstehung der Schmerzen finden, braucht es Freiheit im Denken statt Kommerz. Jeder körperlich wahrnehmbare Schmerz beginnt auf der Ebene eines gestörten Energieflusses.

Besteht eine Unter- oder Überenergie über längere Zeit im Körper, überträgt sich dieses Ungleichgewicht auf das ganze Körper-Netzwerk. Schmerz ist deshalb nichts Schlechtes, Schmerz ist die Aufforderung „Bitte verändere etwas“. Schalte ich den Schmerz nur ab, verhält es sich wie der Ausbau des Rauchmelders in der Wohnung bei Qualmentwicklung.

Die Ursachen für Schmerzen zu finden, bedeutet, meist tief im Unterbewusstsein zu schürfen, Erkenntnisse anzuschauen und sich Zeit dafür zu nehmen, Zusammenhänge wirken zu lassen. Dabei folgen Schmerzen und Erkenntnisse einerseits linearen Abfolgen – Ursache und Wirkung −, andererseits jedoch auch dem „Zwiebel-Prinzip“ – ein Zusammenhang wird erkannt und gelöst.

Dem Betroffenen wird bewusst, daß der Heilungsprozess weitere Schritte erfordert. Einen Fluss bis zur Quelle zurückzuverfolgen, erfordert Geduld, Gleichmut und eine kleine Portion leichten Humor. Ehrlichkeit, Frieden im Herzen und Frieden im Körper sowie seelisches Gleichgewicht sind Stationen auf diesem lebenslangen Weg. Haben wir uns bisher eher auf dem unsichtbaren Pfad bewegt, sollten wir gleichzeitig dem sichtbaren Teil unseres Lebens Beachtung schenken: dem Körper.

Energetische Ungleichgewichte wirken auf den Körper ganz individuell. Verspannung, Unbeweglichkeit, Entzündung und Funktionsstörungen sollten mit der seelischen Regulation parallel angegangen werden. Verspannungen gibt es nicht nur im Kopf- und Nackenbereich. Am ehesten nimmt man sie zwar an diesen Stellen wahr, weil als Folge das Denk- und Reaktionsvermögen beeinträchtigt sind.

Was ist mit Magenverspannung oder Unbeherrschtheit und aufbrausendem Wesen? Liegen hier die Ursachen bei Verspannungen der Leber und der Galle? Die Antwort lautet schlicht und einfach ja. Inkontinenz, Beckenbodenprobleme, Hüftgelenkprobleme, Knieprobleme, Rückenschmerzen und Atemnot – all diese und so viele weitere Krankheitsbilder haben ihre Ursache in der Fehlspannung des muskulären Netzwerks.

Auf die Dauer-Anspannung der Muskulatur meldet sich das Nervensystem mit dem Signal „Schmerz“. Bei den Betroffenen wird dann meist die erlernte Reaktion ausgelöst: „Schalte den Schmerz ab“. Ab diesem Punkt im Text sollte jedem klar sein, daß solch eine Lösung zwangsläufig zu körperlichen Schäden führt. Was wäre – neben dem energetischen Ausgleich − ein wahrhaftiger Lösungsansatz?

Bewegung! Das Bewegen z. B. eines Fingers löst zwangsläufig auch Bewegungen in den benachbarten Körperteilen aus und pflanzt sich somit im Körper fort. Gute Erfolge erzielen Schmerzgeplagte mit ruhigen, fließenden Bewegungen, unangestrengt bildlichen Vorstellungen folgend.

Beispielhaft zu nennen wären QiGong, Taiji, Yoga, Feldenkrais, Spiraldynamik, Tanzen, Faszientraining, Eurhythmie, u. v. m. Alle genannten und ungenannten Bewegungsmöglichkeiten wirken auf die sichtbaren und unsichtbaren Bereiche des Körpers. Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien werden immer geschmeidiger.

Die gedankliche Vorstellung der Bewegung bereitet im Hirn die Übung vor, sendet den Impuls energetisch an die Körperbereiche und koordiniert Anspannung und/oder Entspannung. Bewegung, eine elementare Form der Schmerztherapie, sollte Spaß machen. Freude an Bewegung ist eine grundlegende Voraussetzung für den schmerzfreien Bewegungserfolg.

Nach etwas Überwindung aus der Bewegungsarmut stellen sich recht bald erste Erfolge ein. Alltagsverrichtungen wie Strümpfe anziehen, Katze streicheln oder Treppen steigen gehen schon bald merklich leichter. Da gilt es, Mut aufzubringen, das tägliche Übungsprogramm zu wiederholen. Doch denken Sie daran: Nur wer übt, hat den Erfolg greifbar nahe vor sich.

[PGO]

Quellenverweise.

Bewegung gegen den Schmerz.

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Bewegung-gegen-den-Schmerz-241423.html

Schmerztherapie mit Taichi oder QiGong.

http://www.imkreislaufdeslebens.com

Buchtipp: Ideokinese

› Ideokinese von Bernard, Stricker und Steinmüller 2011.
ISBN 978-3-456-85016-0

Weitere Quellen:

http://www.liebscher-bracht.com


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