Portrait Hoffmann von Fallersleben.

Portrait Hoffmann von Fallersleben.

Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Als Dichter, Sprachforscher und mit einem großen Verständnis für die deutsche Sprache wurde Heinrich Hoffmann von Fallersleben schon zu seinen Lebzeiten bekannt.

Geboren wurde er am 2. August 1798 in dem kleinen Ort Fallersleben bei Wolfsburg. 1812, nach dem Abschluss der Volksschule in selbigem Ort, besuchte Hoffmann das Pädagogium in Helmstedt. 1814 wechselte er nach Braunschweig ans Katharineum, wo er seine Reifeprüfung ablegte. In Göttingen begann Hoffmann 1816 ein Studium in Theologie, wechselte aber im Folgejahr zur klassischen Philologie und Archäologie. Sein Studium wurde maßgeblich geprägt von einer Begegnung mit dem Sprachwissenschaftler Jacob Grimm in Kassel, der ihn zum Studium der deutschen Sprache und Literatur anregte. 1819 bis 1821 schloss sich Hoffmann der burschenschaftlichen Bewegung in Bonn an und dies veränderte sein politisches Weltbild.

Auf einen Vorschlag seines alten Lehrers Welckers erhielt Hoffmann eine Anstellung als Bibliotheksassistent, wo er etliche Zeit im Selbststudium verbrachte. In der Bonner Universitätsbibliothek entdeckte Hoffmann 1821 Bruchstücke von Otfrid von Weißenburgs Evangelienbuch, worüber er im selben Jahr einen Aufsatz über seine Entdeckung veröffentlichte. In den späteren Jahren folgten noch etliche Publikationen wie „Willirams Übersetzung und Auslegung des Hoheliedes“ 1827, „Die Geschichte des deutschen Kirchenliedes bis auf Luthers Zeit“ im Jahre 1832 und „Die Deutsche Philologie im Grundriss“ 1836.

Im Jahre 1823 verlieh die Universität Leiden Hoffmann von Fallersleben die Ehrendoktorwürde. Im selben Jahr nahm Hoffmann eine Stelle als Bibliothekar an der Universität in Breslau an und übte diese bis 1838 aus. Die Berufung zum außerordentlichen Professor für die deutsche Sprache und Literatur bekam Hoffmann 1830. Im Jahre 1835 wurde ihm der Titel des ordentlichen Professors in Breslau verliehen.

Im Jahre 1840 erschien über den Hamburger Verlag Hoffmann und Campe Hoffmanns kritischer Gedichtband „Unpolitische Lieder“, in welchem er die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland aufzeigte. Die Nachfrage war so hoch, daß 1841 eine Neuauflage des Buches erschien und zusätzlich ein zweiter Teil des Buches veröffentlicht wurde. Auf der Insel Helgoland dichtete Hoffmann das „Lied der Deutschen“ am 26. August 1841, das auf die Melodie von Joseph Haydns „Kaiserhymne“ komponiert wurde. Der Verlag Hoffmann und Campe veröffentlichte im September 1841 das Lied der Deutschen als Einzeldruck.

Durch die Veröffentlichung des Werks „Unpolitische Lieder“ stufte jedoch das Kultusministerium von Preußen 1842 Hoffmann von Fallersleben als „staatsgefährdend“ ein, was ihm den Titel des Professors und seine Anstellung als Bibliothekar in Breslau kostete. So in Ungnade gefallen und politisch verfolgt flüchtete Hoffmann von Fallersleben für mehrere Jahre ins Ausland, wo er nie lange an einem Ort blieb. Am 20. März 1848 rehabilitierte das preußische Ministerium nach mehrfachen Eingaben Hoffmann von Fallersleben auf Grundlage des Amnestiegesetzes.

1849 heiratete der mittlerweile 51-Jährige seine 18-jährige Nichte Ida von Berge, was sogar in diesen Zeiten schon als ungewöhnlich angesehen wurde. Da die Verbindung zwischen den beiden jedoch wahrhaftig war, wurde die Ehe letztendlich doch von allen Beteiligten der Familie als ehren- und statthaft anerkannt.

Im Jahr 1853 zog Hoffmann von Fallersleben nach Weimar, wo er mit dem Sprach- und Literaturwissenschaftler Oskar Schade das „Weimarische Jahrbuch für die deutsche Sprache, Literatur und Kunst“ in sechs Bänden bis 1857 veröffentlichte.

In Weimar freundete sich von Fallersleben mit dem Komponisten und Pianisten Franz Liszt an, der ihm eine Anstellung im Schloss Corvey in Höxter an der Weser vermittelte, wo er die Verwaltung der Schlossbibliothek für Herzog Viktor von Ratibor übernahm. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tode aus. In den letzten Lebensjahren arbeitete der Dichter an seiner Autobiographie, die in stolzen sechs Bänden unter dem Namen „Mein Leben“ publiziert wurde.

Am 19. Januar 1874 starb Heinrich Hoffmann von Fallersleben mit 76 Jahren in Corvey. Er hinterließ uns zahlreiche Kinderlieder wie „Alle Vögel sind schon da“, „Der Kuckuck und der Esel“, „Die Vogelhochzeit“ und sein größtes Werk „Das Lied der Deutschen“.

[REY]

Quellenverweise.

Ein streitbarer Geist.

https://www.ndr.de/geschichte-chronologie-Ein-streitbarer-Geist-Hoffmann-von-Fallersleben,fallersleben101.html

Biografie: Heinrich Hoffmann von Fallerseleben.

https://www.dhm.de/lemo/biografie/august-heinrich-hoffmann-von-fallersleben.html

Lieder des Hoffmann von Fallersleben.

https://www.lieder-archiv.de/werke-hoffmann_von_fallersleben-pid619.html

Weitere Quellen:

https://www.von-fallersleben.de/ida-zum-berge/

https://www.deutsche-biographie.de/pnd118552589.html#ndbcontent


Werte Leser, sollten Sie feststellen, daß die angegebenen Quellen nicht mehr aufrufbar sind, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis über unser Kontaktformular.