Hochbeete.

Hochbeete.

Hochbeete. Die bequeme Form der Gärtnerei.

Seit einigen Jahren kommen die erhöhten Beete, die sogenannten Hochbeete, in den Gärten wieder zum Einsatz. Auf dessen Ziele, Vor- und Nachteile wollen wir hier näher eingehen. Dieses Anbausystem erfährt seit Längerem eine Renaissance, nachdem es seit Jahrtausenden in verschiedenen anderen Kulturen in ähnlicher Form angewendet wird, z. B. als Terrassen- oder Hügelbeete in Asien. Inzwischen gibt es viele erfolgreiche Materialideen, wenn es um den Aufbau der Hochbeete geht. Ob aus IBC-Containern mit einem Kubikmeter Fassungsvermögen, Blech, gebrauchten Ziegelsteinen vom Abriß, Holzlatten oder kleineren Modellen aus Plastikwannen mit Abdeckung aus dem Baumarkt – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache das Ganze hält.

Ebenso fehlt es nicht an Hilfestellungen. Aus Hunderten inzwischen geschriebenen Büchern über dieses Thema oder genauen Anleitungen aus dem Internet von erfahrenen und weniger erfahrenen Nutzern, die bereitgestellt werden, kann man sich die passende Anleitung aussuchen.

Das Wichtigste und Arbeitsintensivste ist jedoch das Befüllen der Hochbeete. Hier sollte ordentlich gearbeitet werden, denn obwohl sehr einfach und aus der Natur adaptiert, ist der Gärungsprozeß ein wichtiger Bestandteil und muß sorgfältig vorbereitet werden. Schließlich geht es um die Schaffung eines einzigartigen Mikroklimas. Mit anderen Worten, es geht um die Schaffung eines eigenen kleinen Universums. Generell gilt: unten grob – oben fein. Das Praktische ist, daß die erste Schicht, die ganz unten liegt, als Abfallschicht genutzt werden kann. Hier kommt alles rein, was schon lange im Garten auf Entsorgung wartet: grobe Äste, Holzscheite, alte Erdhaufen oder Grasnaben.

Als Nächstes kommt die Schicht mit unreifem Gut – sprich Küchenabfälle, unreifer Kompost, Rasenschnitt, Herbstblätter u.v.m. Diese wiederum wird bedeckt mit abgelagertem Hühnermist, Pferdeäpfeln oder sonstigen tierischen Abfällen. In diesem Schritt kann eine Terra Preta (Schwarze Erde Südamerikas) Schicht angelegt werden, welche mit aktivierter Holzkohle und Effektiven Mikroorganismen (EM) gemischt wird. Die Terra Preta hat die Eigenschaft, sich mit der Zeit selbst zu vermehren. Die oberste Deckschicht, in der später die kleinen Wurzeln des Gemüses ihr Heim finden, besteht aus einem Gemisch von reifem Kompost und guter Gartenerde. Fertig.

Damit die Pflanzen nicht austrocknen, können Mulchliebhaber ihren Rasenschnitt oder Stroh auf dem fertigen Beet ausbringen. Somit ist eine Woche gießen gespart und gleichzeitig wird oberflächlich gedüngt. Einige werden sich jetzt fragen: „Wozu der ganze Aufwand?“

Das Bauen von Hochbeeten wie auch Hügelbeeten bietet mehrere positive Funktionen auf einmal. Durch den Verrottungsprozeß wandeln sich alle Komponenten in Dünger um. Sie werden von Bakterien, Pilzen und kleinsten Mikroorganismen vom Kompostgut zu wertvollem Humusboden umgewandelt. Auch Regenwürmer laben sich an den organischen Materialien, reproduzieren sich und hinterlassen im Erdreich ihren so berühmten Wurmkompost. Es lohnt sich, mehr Informationen zu diesem Thema einzuholen und vielleicht selbst eine Wurmfarm anzulegen.

Einen weiteren Vorteil eines so angelegten Hochbeetes liefert die erzeugte Wärme und teilweise enorme Hitze von bis zu 70 °C im Inneren. Sie dient den Pflanzen als Quelle für längere Wachstumsperioden und läßt sie automatisch schneller gedeihen. Somit wäre als ein weiterer Vorteil eine zweite und manchmal dritte Fruchtfolge in einem Beet möglich. Das Gemüse kann bis in den Winter hinein überleben, ja sogar robuste Salatsorten können somit in der Kälte geerntet werden. Ein errichteter Aufbau aus Folie oder Wintervlies dient als zusätzlicher Schutz. Das Praktische an einem Hochbeet ist seine variable Größe. Diese Eigenschaft erlaubt es, auf kleinstem Raum zu gärtnern und eigenes Gemüse und Kräuter auf Balkon, Terrasse, Innenhof oder Vorgarten zu genießen.

Für diejenigen, die mit Gemüse und Co. nichts anfangen können, dienen sie als erlesene Einfassungen für einjährige hängende Blumen oder mehrjährige Stauden. Es ist auf jeden Fall ein Augenschmaus, da sie prächtiger, blütenreicher und langlebiger wachsen als auf der herkömmlichen Erdebene. Und eins darf noch erwähnt werden – das ständige Bücken oder auf Knien Arbeiten fällt weg. Rückenschmerzen ade.

Zwar ist das Errichten eines dieser Beete arbeitsintensiver und benötigt eine längere Vorbereitungszeit, um das notwendige Material zusammenzustellen, jedoch überwiegen die Vorteile. Mehr Wärme, mehr Humus, mehr Vielfalt an Gemüse und Insekten, mehr Ernte. Kein Düngen, weniger Gießen, kein Bücken und jeder kann es haben. Mit einem Satz: Ein Hoch auf die Hochbeete.

[KPL]

Quellenverweise.

Ursprung und Systeme von Hochbeeten.

ttps://www.biothemen.de/Gartenpflanzen/gestaltung/hochbeete.html

Geschichte der Schwarzen Erde.

https://terra-preta.de/wissen/geschichte-der-terra-preta/

Kompostwürmer & Wurmfarmen.

https://www.wurmwelten.de/kompostwuermer/

https://www.triaterra.de/

https://www.stocker-verlag.com/buch/richtig-mulchen/

https://www.selbstversorgerland.de/garten/boden-naehrstoffe/wurmkompost-wurmkompostierung-fuer-beste-lebendige-gartenerde-8837

https://www.kopp-verlag.de/?query=Hochbeet&channel=de&sid=Dtyu6AuljUGSNyF0zVDAJH7PzHfRP6&act=search&websale8=kopp-verlag

https://www.youtube.com/watch?v=mywszavPQwE

https://www.youtube.com/watch?v=_smHNlHdHnk

https://www.youtube.com/watch?v=VV7x_ZedU8Y

https://www.youtube.com/results?search_query=hochbeet

https://www.youtube.com/watch?v=g9DlaFEdmeY


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