Eine wirkliche Bilanz.

Eine wirkliche Bilanz.

Die Leidtragenden waren vor allem die Kinder.

Wir haben in Deutschland die Pandemie erfolgreich bewältigt und auch mit einer guten Bilanz.“ Diese Aussage stammt von Karl Lauterbach, dem Gesundheitsminister der BRD. Ist jetzt alles wieder gut?

Als am 22. März 2020 der erste Lockdown in Kraft trat, konnte sich noch niemand so richtig vorstellen, wie lange die Corona-Pandemie dauern und welche weitreichenden Entscheidungen die Politik zu unser aller Schutz treffen würde. Gut drei Jahre später, am 7. April 2023, fielen die letzten der teilweise massiven Beschränkungen von Freiheit und Grundrechten über die gesamte Pandemiezeit hinweg. Dabei hat die Bevölkerung gleich zu Beginn der Pandemie mehrheitlich vorbildlich gehandelt und die Hygienestandards und Abstandsregelungen eingehalten.

Auch im weiteren Verlauf wurden die Vorgaben wie das Maskentragen und Testen von großen Teilen der Bevölkerung freiwillig umgesetzt. Das hätten die verantwortlichen Entscheider in der Politik durchaus als Grundlage nehmen und die Kommunikation über die Gefahr des Virus entsprechend besonnener gestalten können. Stattdessen entwickelte sich ein Ton der Gängelung und der Verbote. Der Verordnungswahn steigerte sich ins Irrwitzige. Menschen durften nicht einmal allein auf der Parkbank sitzen oder im Freien spazieren gehen. Selbst auf dem Spielplatz zu spielen war mit Strafen belegt. Kritik aus der Bevölkerung an den unverständlichen Entscheidungen wurde von den Politikern vehement abgeschmettert und das Schüren von Angst auf die Tagesordnung gesetzt. Statt die Freiwilligkeit weiter zu unterstützen, wurde zuerst die Maske zur Pflicht, dann das Testen und abschließend die Corona-Impfung, wenngleich diese nur für Arbeitende in Heil- und Pflegeberufen und für Bundeswehrangehörige galt. Die Diskussion rund um die Impfung und ihre Wirkung hat die Nation vermutlich am tiefsten gespalten. „Ich denke, es ist nicht gut kommuniziert worden, …“ ist die klägliche Aussage von Prof. Gabriele Mayer, Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin in Halle, zu diesem Thema. Die Leidtragenden waren vor allem die Kinder. 180 Tage geschlossene Schulen in Deutschland. Dazu hat Prof. Michael Klundt, Experte für Kinderpolitik an der Hochschule Magdeburg-Stendal, eine klare Meinung: „… daß die Kinder von allen Altersgruppen am geringsten von COVID-19 gefährdet wurden. Allerdings haben sie von allen Altersgruppen seit März 2020 die härtesten Maßnahmen abbekommen. Und das finde ich immer noch unglaublich …“. Noch klarer drückt es Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) aus: „Wir haben uns mit den langen unnötigen Schulschließungen an unseren Kindern versündigt.“

Angesichts unzähliger offensichtlich nicht gut kommunizierter Aussagen einiger Verantwortlicher stellt sich die Frage, wie das möglich sein kann. Die Bundes- und Landtagsabgeordneten leisten sich in beinahe allen Bereichen kostspielige Berater und Experten, auch für die Marketing- und Presseabteilungen. Falsch beraten oder steckt doch Vorsatz dahinter?

Es gab eine Zeit, da wurden Politiker bei Entscheidungen mit weniger gravierenden Folgen für die Gesellschaft sofort zum Rücktritt aufgefordert. Seit der Pandemie allerdings scheint der Berufszweck der Politiker von der Stufe der persönlichen Verantwortlichkeit auf die eines Lehrlings herabgestuft worden zu sein, welcher sich ausprobieren und Fehler machen darf, um dann möglicherweise Lehren für die Zukunft zu ziehen.

Ein Meer von Falschaussagen, die heute zurückgenommen oder negiert werden, Masken-Deals von Politikern aus CDU und CSU und die Verschwendung von Milliardensummen bei der Finanzierung von PCR-Tests zu völlig überhöhten Preisen bilden den Tiefpunkt in der Pandemiepolitik. Da ist es wenig verwunderlich, daß durch die entstandenen Gräben in der Gesellschaft aufgrund der Corona-Maßnahmen 50 Prozent der Befragten des Meinungsbarometers von „MDR fragt“ das Vertrauen in die Politik verloren haben.

Die FDP hatte Anfang März eine Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Politik gefordert. Das Ergebnis bleibt abzuwarten.

[LFR]

Quellenverweise.

Lauterbach beendet Corona-Pandemie offiziell.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronavirus-karl-lauterbach-erklaert-pandemie-fuer-beendet-a-00305a6a-f771-4a55-a3e8-4201d3c35a3e

Fehler in der Pandemie, 50 Aussagen.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/corona-pandemie-fehler-armin-laschet-manuela-schwesig-komplettansicht

Fakt ist. Corona aufarbeiten – aber wie? (Video)

https://www.ardmediathek.de/video/fakt-ist/corona-aufarbeiten

Weitere Quellen:

Rückschau auf die Corona-Maßnahmen.

https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained-nur-ein-piks-mit-ganz-viel-schwindel-und-repression/

Aufarbeitung der Corona-Politik.

https://www.hintergrund.de/politik/heraus-aus-dem-schock-zur-aufarbeitung-der-corona-politik/

Abrechnung mit den „Verantwortungsflüchtigen“.

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole-corona-debatte-die-verantwortungsfluechtigen-li.296963


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