Der Magnetmotor: Esoterische Spinnerei oder Lösung des Energieproblems.
Eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung ist eine der größten Herausforderungen für uns Menschen und für die Zukunft unseres Planeten. Nicht nur die fossilen Brennstoffe sind umstritten. Auch andere Energieträger stehen in der Kritik.
Bei der Kernkraft steht man vor der Frage: „Wohin mit dem radioaktiven Abfall?“ Wind- und Solarenergie gelten als unzuverlässig, da sie vom „Wettergott“ abhängig sind.
Die technischen Errungenschaften haben uns einen Wohlstand beschert, wie er noch vor wenigen Generationen undenkbar war. Dafür benötigen wir reichlich Energie. Der Verzicht auf die angenehm temperierte Wohnung, Mobilität sowie Internet und Smartphone dürfte keine Option sein.
Gibt es eine Lösung bei der Energieversorgung, die umweltfreundlich, sicher und erschwinglich ist? Laut Professor Claus W. Turtur gibt es die. Turtur, der an der Universität Regensburg in Angewandter Körperphysik promovierte, lehrt Physik an der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel. Er behauptet in seinem Buch „Freie Energie für alle Menschen“, die Lösung sei die Magnetkraft.
Und zwar die abstoßenden Kräfte der gleichen Pole zweier Magnete. Auf diesem Prinzip beruht die Wirkungsweise des Magnetmotors. Es läßt sich, vereinfacht dargestellt, so beschreiben: Auf einer Welle sitzt eine Scheibe, an der Magnete sternförmig angebracht sind. Sobald ein weiterer Magnet in das Feld einer dieser Magnete kommt, wird die Scheibe aufgrund der magnetischen Abstoßung der gleichen Pole in Bewegung gesetzt, dann kommt der nächste Magnet ins Feld usw. Die Welle rotiert.
In „Verbotene Erfindungen“ behauptet György Egely, Nikola Tesla habe im Jahr 1931 mit Hilfe dieses Prinzips ein Kraftfahrzeug betrieben, das es auf 130 km/h brachte; schadstofffrei, geräuscharm und ohne weitere Energiezufuhr. Außer Turtur und Tesla befaß(t)en sich auch viele andere mit der Thematik: Auf der Videoplattform youtube ist neben zahlreichen anderen Beiträgen zu dieser Thematik ein Ufa-Film mit dem Titel „Lülling Magnetmotor“ aus dem Jahr 1966 zu sehen, auf dem der gleichnamige deutsche Ingenieur einen Magnetmotor vorstellt, der im selben Jahr in Serienreife gehen sollte. Wikipedia verbannt diese Technologie in den Bereich der Parawissenschaften mit esoterischem Hintergrund. Ein solcher Motor würde innerhalb „kurzer Zeit (…) seine Bewegung einstellen“, da „in Magneten keine Energie vorhanden ist, die zu Antriebszwecken (…) umgewandelt werden könnte.“ Auf der Internetpräsenz der Universität Bielefeld wird die Möglichkeit eines Dauerantriebs durch Magnetkraft sogar ins Reich der Märchen verbannt. Man müsse entweder Reibungsverluste verhindern oder „eine geheime Energiequelle (entdecken), die in den Magneten steckt.“
Wer schon mal versucht hat, zwei gleichpolige Magnete gegeneinander zu drücken, der weiß, daß dies nahezu unmöglich ist. Folglich wirkt dort eine Kraft. Ob diese Kraft auch effizient genutzt werden kann, um zumindest einen Teil unseres Energiebedarfs zu decken, sei dahin gestellt. Eine genauere Prüfung erscheint jedoch sinnvoll; schließlich soll die Energiewende bis zu eine Billion Euro kosten; so äußerte sich bereits 2013 der damalige Wirtschaftsminister Altmaier gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Da erscheint es ratsam, den einen oder anderen Euro in die Erforschung der Nutzbarmachung neuer und alternativer Konzepte zu investieren. Vielleicht gibt es ja außer der Magnetkraft noch andere, bisher weniger bekannte Energiequellen, welche die Energieversorgung der Menschheit sichern könnten? Die zahlreichen Profi- und Hobbytüftler, die ihre Ansätze im Internet und in sozialen Netzwerken teilen, stimmen jedenfalls hoffnungsvoll. Die Palette der Erfindungen reicht vom Teelichtofen über solare Wassererwärmung bis zum autarken Einfamilienhaus.
„Alle sagten das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.“
[LIS]
Quellenverweise.
➘ https://www.youtube.com/watch?v=eIRvM_5fo2I
➘ https://www.supermagnete.de/Magnetanwendungen/Magnetmotor
➘ https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetmotor
➘ https://gehtanders.de/magnetmotor/
• Turtur, Claus W.: Freie Energie für alle Menschen; Rottenburg, 2. Auflage 2014
Werte Leser, sollten Sie feststellen, daß die angegebenen Quellen nicht mehr aufrufbar sind, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis über unser Kontaktformular.