Klein, aber die Wirkung spricht für sich.

Klein, aber die Wirkung spricht für sich.

Effektive Mikroorganismen.

Es lebt in Symbiose mit Mensch und Tier, ruft chemische Reaktionen hervor, gestaltet Lebensräume und ist dabei gerade mal 0,2 bis 2 μm groß. Auf der Erde bildet es die dominanteste Lebensform, weil es sich an jedes Habitat anpassen und seine Anzahl nicht beziffert werden kann. Das Bakterium.

Seit Millionen von Jahren gestalten sie aktiv unsere Erde und helfen auf ihre Weise, das Leben zu bewahren. Der Mensch hat ihre Fähigkeiten erkannt und setzt sie ein, um Lebensmittel wie Käse, Joghurt, Brot, Bier und Wein herzustellen. Ihre Einsatzmöglichkeiten gehen aber noch viel weiter, ob in der Abwasserwiederaufbereitung oder bei der Fermentation von Tee und Tabakblättern. Bakterien sind echte kleine Extremsportler und können dem Wohl der Menschen auf verschiedenste Art und Weise dienen.

Bakterien sind Einzeller und gehören zu den Prokaryonten, das bedeutet, ihre DNA ist nicht von einer Zellmembran umschlossen, sondern liegt als Nukleotid (zusammengesetzte Moleküle) frei im Zellplasma. Unterschieden werden sie zum einen in ihrer Form: rund, spiral- oder stäbchenförmig. Sie werden in aerobe, also Sauerstoff benötigende und anaerobe, sauerstoffreie Bakterien klassifiziert. Um zu überleben, können sie Sporen ausbilden, die Jahrtausende überdauern und extreme Umwelteinflüsse überstehen. Der Lebensraum dieser kleinen Einzeller ist überall auf der Erde, ob im kochenden Wasser oder in den Tiefen der Meere. Der Mensch erkannte den positiven Effekt der kleinen Einzeller und wie sie ihr Umfeld für sich anpassen. Die von ihnen erzeugten Abbauprodukte stehen für andere Lebewesen im Boden als Nährstoffe bereit.

Ein so entstehendes Biotop, geschaffen aus der Natur selbst, bringt den Menschen immer wieder ins Staunen darüber, was die kleinen Wesen schaffen können. Unsere Muttererde ist eine Symbiose aus aeroben und anaeroben Hefepilzen, Milchsäurebakterien und Bakterienkulturen. Bakterien können den Erdboden so verändern, daß die Pflanzen ihre benötigten Nährstoffe bekommen und somit den Anreiz für viele Arten von Insekten, Würmer und Käfer bieten.

Dieses empfindliche Gleichgewicht wird von unnatürlichen Umwelteinflüssen wie Pestiziden, Monokulturen und der einseitigen Begünstigung von wenigen Insekten oder Bakterien beeinflußt. Daher kehren mittlerweile immer mehr kleine Bauernhöfe zu den alten Anbaumethoden zurück und bestellen ihre Felder mit mehreren Getreidesorten, die sich untereinander stärken, um dadurch der Grad der zusätzlichen Eingriffe wie starke Spritzmittel zu minimieren.

Der japanische Gartenbauprofessor, Teruo Higa, hat 1980 erstmalig die Kulturen im Erdboden analysiert. Seine Forschung der effektiven Mikroorganismen (kurz EM) bezog sich auf verschiedene Arten von Böden und Versuche mit Mischungen aus Hefepilzen, Milchsäure und Photosynthesebakterien. Seine Forschungen zielten darauf ab, nährstoffarmen Boden mit Bakterienkulturen anzureichern, um damit den Ertrag der Pflanzen zu steigern. Die zweite Beobachtung seiner Forschung ist, die Gesundheit der Pflanze zu verbessern, was den Einsatz von Pestiziden deutlich verringert. Dr. Higa entwickelte eine Starterkultur von Bakterien und Hefepilzen. Der Komposterde zugeführt, in einem luftdichten Behälter bei ausreichender Wärme gelagert, kann jeder diese Mikroorganismen ganz einfach rekultivieren.

Nach zwei bis drei Monaten haben sich die Bakterien so stark vermehrt, daß diese Erde als Dünger an Pflanzen weitergegeben werden kann. Mittlerweile bestellen sich viele Hobbygärtner Starterproben im Internet. Mit diesen Sets kann sich jeder seine eigene EM-Kultur heranziehen und dem Gießwasser beimengen. Über längere Sicht verändert und bessert man die Muttererde so weit auf, daß Pflanzen größer und gesünder werden. Ein weiterer positiver Effekt besteht darin, daß der Ertrag von Pflanzen gesteigert wird. Damit können selbst Kleingärtner auf ihren begrenzten Anbauflächen einen guten Ertrag erzielen.

Wenn dann auch noch der Selbstversorger erwacht und eine Fruchtfolge in den abgeernteten Beeten eingehalten wird, ist auch mit kleiner Anbaufläche ein guter Ertrag möglich. Nur, was hat die Gesundheit des Menschen und ein von Bakterien geschaffenes Ökosystem des Erdbodens miteinander zu tun? Das Immunsystem des Menschen liegt in einem empfindlichen Gleichgewicht, genau wie der Erdboden.

Wir benötigen Bakterien im Darm, die uns helfen die Nahrung, welche sonst nicht verdaut werden kann, verfügbar zu machen, damit der Körper sie verarbeiten kann. Das Gleichgewicht im Körper des Menschen besteht auf der einen Seite aus Lakto- und Bifidobakterien. Diese unterstützen den Verdauungsprozeß und bilden unter anderem Milchsäure, Essigsäure und das wichtige Vitamin B12. Mit den Säuren wird die Nahrung in ihre Einzelteile aufgespalten und jedes Bakterium trägt seinen Teil dazu bei. Und auf der andern Seite aus Kolibakterien. Besteht ein Ungleichgewicht zu ihren Gunsten, können sie einen Fäulnisprozeß im Darm auslösen, was zu Übelkeit, Durchfall und Blähungen führt.

Das richtige Verhältnis ist entscheidend, weil damit auch der Säuregehalt im Körper reguliert wird. Ideal ist ein Anteil von 85% Hefepilzen, Lakto- und Bifidobakterien und 15 % Kolibakterien. So entsteht ein Milieu, in dem beide Gruppen voneinander profitieren. Durch das Rekultivieren von diesen Kleinstlebewesen können so viele positive Prozesse in Gang gebracht werden. In der Natur wie auch im Menschen.

Ist es vielleicht tatsächlich so einfach ein natürliches Gleichgewicht zu unterstützen, indem an beginnt ganz kleine Dinge zum Wohle aller in die Welt zu tragen?

[REY]

Quellenverweise.

Effektive Mikroorganismen:

https://www.bio-bahnhof.de/Effektive-Mikroorganismen

Effektive Mikroorganismen im Garten verwenden:

https://www.gartenjournal.net/effektive-mikroorganismen

Darmbakterien:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de-ernaehrung-nahrungsergaenzung-probiotika-uebersicht-darmbakterien

https://www.helpster.de/bakterien-steckbrief_187474


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