Geschäftsmodell Krankheit.

Geschäftsmodell Krankheit.

Folge dem Geld!

Durch die Corona-Pandemie sind einige Pharmaunternehmen in aller Munde und sorgen täglich für Schlagzeilen. So in den Mittelpunkt gerückt, werden sie von allen Seiten beleuchtet, denn schließlich stehen neben den gesundheitlichen Aspekten auch Milliardengewinne auf dem Spiel.

Folgt man dem Geld, stellt sich einem unweigerlich die Frage: „Wer profitiert von der Pandemie?“

Bereits im Vorfeld diskutierte man über mögliche Gewinne der Pharmaindustrie während der Corona-Pandemie, berichtete über selbstlose Non-Profit-Verkäufe und Preise zwischen 2,50 Euro und 32,80 Euro pro Dosis. Der Generaldirektor des Internationalen Pharmaverbandes IFPMA, Thomas Cueni, erklärte im Frühjahr 2020: „Es geht hier nicht darum, daß zum Schluß eine große Rendite rauskommt.“ Aber was bedeutet „groß“?

Ein Rückblick in das Jahr 2019 zeigt, daß bei den Arzneimittelherstellern bereits ein durchschnittliches Wachstum von 5-6% erreicht werden konnte, Tendenz steigend. Noch während im Frühjahr 2020 klinische Studien liefen, wurden Großaufträge von staatlicher Seite sichergestellt, die nach Hochrechnung bereits die Hälfte der Kosten decken sollten. Die im Vorfeld sehr große Nachfrage nach Impfstoffen ließ die Aktien der Konzerne steigen und nicht nur hochprofessionelle Investoren zeigten bisher Interesse, sondern auch kleinere Anleger wollen am Wachstum teilhaben.

Moderna wurde an der Börse mit etwas mehr als 21 Milliarden Dollar gehandelt. Wer also relativ am Anfang in das Biotech-Unternehmen investierte, konnte sich bereits 2020 über einen dreifachen Wertzuwachs freuen. Mehrere Vorstandsmitglieder von Moderna verkauften sogar immer wieder Anteile ihrer Firma und profitierten, noch bevor der Impfstoff überhaupt zugelassen wurde, von weit über 100 Millionen Dollar.

Zudem ist offenkundig, daß immense Summen an Fördergeldern für die rasche Entwicklung der Impfstoffe flossen. So bekam Moderna 955 Millionen Dollar und Pfizer 1,95 Milliarden Dollar. BioNTech aus Mainz, CureVac aus Tübingen und IDT Biologika aus Dessau erhielten, durch ein mit Steuergeldern gestütztes Sonderforschungsprogramm, insgesamt 750 Millionen Euro an Fördergeldern. Diese Zahlen stechen einem unwillkürlich ins Auge. Bis Sommer 2021 sind allein bei BioNTech insgesamt 2,2 Milliarden Lieferverträge eingegangen.

Und da wird die Frage nach den Profiten von Investoren und bestimmter Unternehmen immer lauter. Die starke Nachfrage nach Tests zum Nachweis einer Sars-CoV-2-Infektion brachte den Labordiagnostik-Herstellern deutlichen Profit und auch die Maskenhersteller konnten große Gewinne erwirtschaften. Nach Untersuchungen der People‘s Vaccine Alliance (PVA – ein Bündnis mit rund 80 Organisationen), basierend auf Geschäftsberichten der Unternehmen und der dort angegebenen Prognosen, erzielen die Pharmakonzerne BioNTech, Pfizer und Moderna mit ihren Corona-Impfstoffen jede Sekunde 1.000 Dollar (knapp 880 Euro) Gewinn, wodurch, nach Schätzungen der PVA, diese drei Konzerne in diesem Jahr zusammen rund 30 Milliarden Euro verdienen. Allein Pfizer gibt einen Reingewinn von rund vier Milliarden Dollar, bei einem Jahresumsatz von ca. 15 Milliarden Dollar an. Schätzungsweise beläuft sich der weltweite Jahresumsatz für 2021 mit mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen auf rund 50 Milliarden US-Dollar.

Dem entgegen steht die Aussage der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young, Pharma-Unternehmen seien „wirtschaftliche Risiken“ eingegangen und würden deshalb kaum mehr Gewinne generieren. Sie geben in ihrer Studie für das Corona-Jahr 2020 ein Umsatzwachstum der 21 größten Pharmakonzerne der Welt mit 4,4% an, im Jahr vor Corona waren es jedoch 12,8%. Hier wird durch Analysten offiziell die Meinung vertreten, daß es vor allem an den höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung lag, der das Umsatzwachstum im Pandemie-Jahr schmälerte. Wie man es auch betrachtet, die größten Pharmakonzerne schreiben aktuell definitiv schwarze Zahlen.

Dem gegenüber stehen Kurzarbeit, Lohnausfälle, Bußgelder, Betriebsschließungen auf Grund von Insolvenz und eine wachsende Arbeitslosenquote. Die durch Corona bedingte Verschuldung des Bundes stieg um 450 Milliarden Euro und die Quote der Schulden der Europastaaten stieg im Durchschnitt auf fast 100%. Eine Pandemie von nationaler Tragweite mit ein und demselben Notstand für alle. Der Staat verschuldet, die Bürger zahlen doppelt und dreifach und die einzigen mit Gewinn sind Pharmakonzerne, einige Hersteller von Labordiagnostika und deren Investoren, die von vornherein sagten, daß sie nicht auf den Profit verzichten werden.

Von hinten, ganz leise, klopft eine eventuell regelmäßige Auffrischung mit einem modifizierten Impfstoff, bedingt durch die bereits in den Medien angekündigten Corona-Varianten. Zufall? Spätestens hier sollte die Vernunft einsetzen und der Profitspaß aufhören. [MEL]

Quellenverweise.



https://www.tagesschau.de/wirtschaft/corona-impfstoff-133.html

https://www.stern.de/news/impfallianz–pharmakonzerne-machen-pro-sekunde-1000-dollar-gewinn-mit-vakzinen-30928852.html

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten-129147-Impfallianz-kritisiert-Industrie-fuer-Gewinne-mit-Vakzinen

https://www.tagesschau.de/wirtschaft-unternehmen-impfstoff-geld-verdienen-101.html

https://www.manager-magazin.de-unternehmen-pharma-corona-impfstoffe-die-aussicht-auf-gewinne-fuer-pfizer-biontech-moderna-a-e4d29f5e-a508-465b-ac3c-72f1cee01dc9

https://www.swr.de/swraktuell-rheinland-pfalz-biontech-bilanz-100.html

https://de.statista.com/themen-8422-biontech-#dossierKeyfigures

https://investors.biontech.de/de/quarterly-reports

https://www.deutschlandfunk.de/verdeckte-werbung-der-pharmalobby-100.html

https://www.pharmazeutische-zeitung.de-aufschwung-der-pharmabranche-haelt-an/

https://www.businessinsider.de/wirtschaft-finanzen-pharma-konzerne-sind-keine-gewinner-der-corona-pandemie/

https://www.focus.de/finanzen/boerse/testen-impfung-und-medikamente-diese-pharma-aktien-schiessen-in-der-corona-krise-hoch_id_11839016.html


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