Friedrich Schiller.

Friedrich Schiller.

Wenn ich mir denke, daß vielleicht in hundert und mehr Jahren, wenn auch mein Staub schon längst verweht ist, man mein Andenken segnet und mir noch im Grabe Tränen und Bewunderung zollt, dann freue ich mich meines Dichterberufes und versöhne mich mit Gott und meinem oft harten Verhängnis.“

Diese Worte des am 10. November 1759 im württembergischen Marbach am Neckar geborenen Friedrich Schiller zeigen die Essenz seines Lebens. Schillers Vater diente als Offizier und Militärarzt im Herzoglich Württembergischen Regiment. Schillers Erziehung orientierte sich am schwäbischen Pietismus. Der Dichter, Philosoph und Historiker Schiller wurde 14-jährig durch Anordnung von Herzog Karl Eugen in der Gerlinger Militärakademie eingeschrieben. Diese wurde, ursprünglich als Pflanzschule den Gärtnern und Stukkatoren gewidmet, später Hohe Karlsschule genannt. Dort erfuhr Schiller militärischen Drill unter strengem Reglement. Er wurde in seiner Schulzeit vom Herzog persönlich vierfach für beste Examensleistungen mit einer Silbernen Preismedaille ausgezeichnet.

1776 belegte Schiller die neu eingeführte Studienrichtung Medizin, welche er 1780 erfolgreich beendete. Da die Karlsschule nicht als Universität galt, wurde das Studium jedoch nicht überall anerkannt. Herzog Karl Eugen, sehr bemüht, den Absolventen seiner Akademie eine Stelle im Staats- und Hofdienst zu vermitteln, ernannte den jungen Mediziner zum Regimentsmedikus im Regiment des Generals Johann Abraham David von Augé, das in Stuttgart stationiert war. Nicht nur einen Abschluß und die Anstellung im Militärdienst, sondern auch eine Glaubens- und Weltanschauungskrise prägten Schillers weitere Weg.

Während des Studiums an der Stuttgarter Militärakademie begann der belesene Schiller selbst zu schreiben und begann 1777 mit „Die Räuber“. Nach vier Jahren und bereits im Dienst als Regimentsarzt war das Bühnenstück beendet. Dem Intendanten des Mannheimer Hof- und Nationaltheaters Heribert v. Dalberg gelangte das Stück 1781 in die Hände. Und schließlich am 13. Januar 1782 wurde „Die Räuber“ in Mannheim uraufgeführt. Schiller stahl sich unerlaubt aus der Stuttgarter Kaserne, um an der Uraufführung teilzunehmen. Dieses Entfernen von der Truppe wurde erst beim zweiten Mal entdeckt. Fortan wurde ihm vom Herzog das „Kommödienschreiben“ verboten.

Der verdrossene Schiller entschied der Truppe und Württemberg den Rücken zu kehren. Er floh mit seinem Freund, dem Musiker Andreas Streicher. Eine erhoffte Anstellung beim Mannheimer Hoftheater scheiterte, der Intendant wollte mit dem fahnenflüchtigen Schiller nichts zu schaffen haben. Über mehrere Ortswechsel von Mannheim nach Frankfurt, über Oggersheim, dem thüringischen Bauerbach und wieder Mannheim, begleiteten Schiller seine Gläubiger, Schulden und dann auch noch die Malaria, die er sich in Mannheim zuzog. Die Stelle als Theaterautor in Mannheim konnte Schiller nicht halten.

Dank einiger wohlhabender Verehrer um Oberkonsistorialrat Körner aus Leipzig erreichte Schiller wirtschaftliche Stabilität und Sicherheit, um von 1785 bis 1787 als Gast in Leipzig und Dresden weitere Werke zu vollenden. 1787 zog es Schiller nach Weimar, einem Zentrum der Intellektuellen und Kreativen. Dorthin rief ihn auch sein späterer Freund Johann Wolfgang von Goethe, dessen Einfluß auf Schiller förderlich und inspirierend war. Viele Stücke wurden in dem von Goethe geleiteten Weimarer Hoftheater uraufgeführt. 1790 heiratete Schiller Charlotte von Lengefeld in Jena. Hier lehrte er als Professor an der Universität Geschichte.

1799 zog Schiller mit seinen drei Kindern und Charlotte endgültig nach Weimar, um näher an seinem Freund Johann Wolfgang von Goethe zu sein. Inzwischen konnte der etablierte Autor Schiller von seinen Tantiemen und Honoraren gut leben.

Die Malaria ließ ihn jedoch nie los. Der kränkelnde Schiller starb am 9. Mai 1805 mit nur 45 Jahren in Weimar an einer Lungenentzündung. Seine Werke jedoch haben bis heute noch ihren ungebrochenen Geist. Dank solcher Seelen wie Friedrich Schiller werden bis heute die Deutschen als das Volk der „Dichter und Denker“ bezeichnet.

[AG]

Quellenverweise.

Unter der Hülle aller Religionen liegt das Göttliche:

https://www.deutschlandfunk.de/unter-der-huelle-aller-religionen-liegt-das-goettliche-102.html

https://www.planet-wissen.de/geschichte-persoenlichkeiten-friedrich_schiller-index.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Hohe_Karlsschule

https://www.friedrich-schiller-archiv.de/

https://hls-dhs-dss.ch/de/articles-012255/2012-10-18/

ttps://derweg.org/personen/literatur-schiller/

https://www.grin.com/document/47795

https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde-schwaben-museen-wlb-schiller-karlsschueler2.htm


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