Aktien oder Unternehmensanteile sind ein fester Bestandteil der Finanzwelt. Aktiengesellschaften teilen ihr Unternehmen in Anteile, sogenannte Aktien auf, die dann an den Börsen gehandelt werden. Die zugrundeliegende Idee ist eine Wertsteigerung des Unternehmens durch ein gutes Produkt einerseits und das dadurch erzeugte Prinzip von Angebot und Nachfrage andererseits.
Ist ein Unternehmen erfolgreich, interessieren sich die Menschen dafür und möchten durch den Kauf einer Aktie an diesem Erfolg teilhaben. Der Anreiz dabei ist jedoch nicht nur die Unterstützung des Unternehmens durch den Kaufpreis der Aktie, sondern meist die einmal im Jahr ausgeschütteten Gewinnbeteiligungen, die sogenannten Dividenden.
Prinzipiell klingt das nach einem sinnvollen System, um erfolgreiche Unternehmen mit einem guten Produkt am Markt zu fördern und die erfolglosen Unternehmen von selbigem zu verdrängen. Es gibt jedoch auch Nachteile bei dieser Unternehmensart: Zum Beispiel, wenn die Anteile nicht gleichmäßig unter vielen Menschen verteilt sind, sondern, wie man im Frühjahr diesen Jahres bei der geplanten Übernahme der Plattform Twitter sehen konnte. Ein Mann unterbreitete das Angebot, über die Hälfte der Anteile aufzukaufen. Bei solchen „Übernahmen“ könnte der Teil mit dem „guten Produkt“ in den Hintergrund rücken.
Die sogenannten Hauptaktionäre haben bei einem solchen Szenario die Möglichkeit, frei zu entscheiden, in welche Richtung das Unternehmen handelt. Es kommt häufig vor, daß durch „feindliche Übernahmen“ finanzstarke Gruppierungen über die Hälfte der Unternehmensanteile kaufen und dieses dann vorsätzlich ruinieren, z. B., um einen Konkurrenten loszuwerden. Die moderne Konzernwelt ist durchzogen von solchen Übernahmen. Unternehmen, welche den eigenen Zielen dienen, werden in die eigene Struktur integriert und die anderen werden abgewickelt und geschlossen. Konzerne haben in der Regel ein Interesse daran, qualitativ minderwertige Produkte zu einem möglichst hohen Preis und das in großer Masse zu verkaufen, um dadurch die Gewinne zu maximieren. Da kann so ein mittelständisches Unternehmen, welches zum selben Preis ein höherwertiges Produkt verkauft, störend sein. Der Kunde hat dann einen Vergleich.
Um den Markt besser steuern zu können, möchte der übernehmende Konzern die Entscheidung über Qualität und Produktion allein in der Hand haben. Zu diesem Zweck wird durch Übernahme der Konkurrenten nach und nach eine Monopolstellung aufgebaut. Es spielt keine Rolle, ob Angestellte dabei ihre Arbeit verlieren, der Fokus liegt ausschließlich auf der maximalen Gewinnausbeutung des Produktes. Das Kaufen und Verkaufen von Unternehmensanteilen in Form von Aktien ermöglicht somit, daß derjenige mit der größten Finanzkraft den Markt bestimmen kann. Wie sehr dieser Prozeß in der heutigen Zeit fortgeschritten ist, sieht man deutlich, wenn man sich die Unternehmensbeteiligungen solcher Giganten wie Blackrock oder Vanguard anschaut. Durch die Übernahme von ganzen Firmennetzwerken zentriert sich hier die Steuerung des Marktes auf nur wenige Entscheider. Mittels solcher Strukturen wird die Grundidee des freien Marktes ausgehebelt. Sämtlich Branchen sind von dieser Entwicklung betroffen: Banken-, Pharma-, Rüstungs- oder Lebensmittelindustrie. Beim Durcharbeiten der Strukturen von Anteilseignern landet man meist bei einem der großen „Spieler“.
Ist der Aktienmarkt also in der heutigen Form nur eine Spielwiese für Spekulanten und machthungrige Oligarchischen? Wenn man sich den Qualitätsverlust der Produkte in den letzten Jahren zugunsten von globalistischen, gewinnorientierten Konzernstrukturen anschaut, könnte dieser Eindruck gewonnen werden. Sind wir an einem Punkt, wo wir als Konsumenten dem gesteuerten Aktienmarkt ausgeliefert sind?
Wenn die Menschen in der Masse auch nicht mehr durch ihr Kaufverhalten im Aktienmarkt bestimmen können, welche Produkte in welcher Qualität von Unternehmen produziert werden, so kann jeder Einzelne doch bewußt steuern, was er konsumiert. Wir können uns entscheiden, keine minderwertigen Produkte mehr zu kaufen und so dieser Entwicklung den Boden entziehen.
Dies kann auch bedeuten, auf gewisse Produkte zu verzichten. Vor allem im privaten Bereich könnten dadurch deutliche Zeichen gesetzt werden. Denn, ob Blackrock oder Vanguard mit ihren Aktienanteilen es wahrhaben wollen oder nicht: Der Kunde ist und bleibt immer noch der König.
[TLM]
Quellenverweise.
Was ist BlackRock?
➘ https://de.wikipedia.org/wiki/BlackRock
Was sind Aktien?
➘ https://finanzwissen.de/aktien/was-sind-aktien/
Feindliche Übernahmen von Unternehmen:
➘ https://www.wlw.de/de/inside-business-aktuelles-feindliche-uebernahme-unternehmen
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