Seit jeher wird die Menschheit gebeutelt von Krisen. Doch noch nie gab es durch Krisen so viele Profiteure wie heute. Es scheint, daß es mittlerweile für jede Krise eine gewisse Konzernstruktur gibt, welche massiv durch sie Geld verdient.
Diese Konzernstrukturen haben oftmals weitreichende Verbindungen und beeinflussen damit die Richtung politischer Entscheidungen, was ihre Position während Krisenzeiten weiter festigt. Beispielsweise hat der Krieg in der Ukraine spürbare Folgen, auch für uns. Eine dieser Folgen ist die Energiekrise, ausgelöst dadurch, daß Deutschland kein Gas mehr aus Russland direkt bezieht, die Unternehmen aufgrund von Langzeitverträgen dennoch zumindest einen Teil der Vertragssummen leisten müssen.
Dies hat für einen Anstieg der Energiepreise gesorgt und trotz der Energiekrise erwirtschaftet RWE Milliardengewinne. Vorstandschef Markus Krebber nannte als Grund, daß RWE verhältnismäßig wenig Gas aus Russland beziehe und sich die Schwankungen am Rohstoffmarkt zunutze machte. Die Marktvolatilität (Marktschwankungen), die oft eine direkte Folge von globalen Krisen ist, bietet eine Goldgrube für alle, die die Ressourcen und das nötige Wissen besitzen, diese für sich zu nutzen.
Und auch andere Unternehmen profitieren von der Ukrainekrise, wie Rheinmetall, welches Munition und Gefechtsfahrzeuge in die Kriegsregion verkauft – ein Millionengeschäft. Diese Entwicklung wirft ein Licht auf die vielfältige und oft unterschätzte Verstrickung von geopolitischen Ereignissen und der Wirtschaft. Ein Blick auf die finanziellen Aktivitäten im Hintergrund offenbart, daß Krisen, wie verheerend sie auch für die Allgemeinheit sein mögen, für einige ein gutes Geschäft ermöglichen. Während wir mit den direkten und indirekten Auswirkungen von Konflikten, Krisen und Naturkatastrophen ringen, gibt es Geschäftsleute, die in turbulenten Gewässern Möglichkeiten finden, um ihren Reichtum zu mehren.
Im Zuge der weltweiten durch die Gesundheitskrise ausgelösten Pandemie erwirtschafteten Pharmakonzerne wie Pfizer und Moderna erhebliche Gewinne durch den Verkauf von unzureichend getesteten COVID-19-Impfstoffen.
Auch beunruhigend war während der Pandemie: Der erhöhte Bedarf an Schutzmasken rief windige Geschäftemacher auf den Plan. Selbst aus den Reihen der Politiker war zu vernehmen, daß einige von ihnen sich wohl die Taschen durch sogenannte Maskendeals gefüllt haben. Beispielsweise schloss das Gesundheitsministerium solch einen Maskendeal mit der Firma Burda GmbH. Pikant: Der Ehemann des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn arbeitet bei der Burda GmbH als Lobbyist und Büroleiter.
Im Jahr 2008 ereignete sich die Finanzkrise, ausgelöst durch die Insolvenz der Lehman Brothers Investmentbank, und auch in dieser Krise gab es wieder Gewinner und Verlierer. Die Finanzkrise ist ein klares Beispiel dafür, wie die systemischen Schwächen des Finanzsektors nicht nur die Weltwirtschaft, sondern auch das Leben unzähliger Menschen beeinflussen können. Damals schnürten Regierungen auf der ganzen Welt Hilfspakete, um ins Straucheln geratene Banken und Unternehmen zu retten. Das Haupteinkommen von Regierungen erwirtschaftet sich immer aus den Leistungen ihrer Völker, sodaß unterm Strich jeder Steuerzahler für die Rettung aufkam.
Als Nachbeben der Finanzkrise kam ein Jahr darauf ein ganzes Land ins Schwanken: Griechenland. Am Anfang der Ereignisse korrigierte die neue griechische Regierung die Staatsverschuldung um 12,7 % nach oben, woraufhin Ratingagenturen begannen, Griechenlands Kreditwürdigkeit herabzustufen. Damit wurden Spekulationen einer Staatspleite befeuert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Union (EU) stellten Rettungspakete mit Sonderkrediten bereit, aber auch Länder wie Deutschland vergaben an Griechenland Kredite. Diese Finanzspritzen wurden unter strengen Auflagen und natürlich gegen Zinsen bereitgestellt. Dies erschwerte die wirtschaftliche Erholung Griechenlands unnötig.
Interessanterweise, wenn man dem Geld folgt, stehen hinter vielen Krisengewinnern große Investmentfirmen wie BlackRock und Vanguard, die von sich selbst sagen, daß sie keinen passiven Investmentstil verfolgen, sondern aktiv die Unternehmensstrategien der Firmen beeinflussen, in die sie investiert haben. Die Finanzriesen halten bedeutende Anteile an Schlüsselunternehmen, die in schwierigen Zeiten profitieren. Durch ihre breit gefächerten Investitionen in verschiedenen Bereichen, wie der Energiebranche, dem Bankensektor, der Pharma-, Agrar- und Lebensmittelindustrie oder dem militärisch industriellen Komplex, bereichern sie sich im Prinzip an jeder nur erdenklichen Krise.
Wenn man dann noch die Unternehmensanteile an Medienunternehmen dazu nimmt, die dann den medialen Rahmen für diese Krisen zeichnen, könnte man auf die Idee kommen, daß hier ein makabres Geschäftsmodell gelebt wird. Ein Modell, in dem das von den Menschen hart erarbeitete Geld durch die verschiedensten Kanäle in die Taschen weniger Investoren von Blackrock und Vanguard fließt.
Ist es dann zu phantastisch zu fragen, ob bei so viel finanzieller Macht über nahezu alle Geschäftsbereiche der Wirtschaft eventuell gewisse Szenarien bewusst herbeigeführt oder „zugelassen“ werden, damit auf jeden Fall die Kasse klingelt?
[JNO]
Quellenverweise.
RWE verdoppelt Gewinn.
➘ https://www1.wdr.de/nachrichten/wirtschaft-rwe-gewinn-energiekrise-100.html
So viel verdient Rheinmetall am Ukraine-Krieg.
Milliardengeschäft mit Corona-Medikamenten.
Weitere Quellen:
➘ https://www.tagesschau.de/wirtschaft/chronologiefinanzmarktkrise-ts-106.html
➘ https://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-ts-164.html
➘ https://lobbypedia.de/wiki/Blackrock
➘ https://web.de/magazine/politik/deutschland-moeglichem-import-stopp-russischem-gas-zahlen-36812764
➘ https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/rettungspakete-101.html
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