Mit der Einführung von synthetischen Arzneimitteln geriet das Schöllkraut immer mehr in Vergessenheit und wird seitdem oft als Unkraut betitelt. Dabei lassen volkstümliche Namen, wie Marienkraut oder Gottesgabe darauf schließen, daß die Pflanze einmal hochgeschätzt wurde.
Auch heute noch ist es ein hervorragendes Anti-Warzen-Mittel. Das mehrjährige Schöllkraut, mit seinen gelben Blütenblättern, ist vor allem für seinen gelben Milchsaft bekannt. Die Hauptanwendung des frischen oder getrockneten Schöllkrauts ist die äußerliche Behandlung von Hauterkrankungen wie Warzen, Hühneraugen, Ekzemen, Akne, Schuppenflechte oder Schwielen. Innerlich wurde das Kraut früher bei Krämpfen im oberen Verdauungstrakt angewendet, als Tee oder Tinktur.
Für die Behandlung von Warzen und Hühneraugen eignet sich der Milchsaft des Schöllkrauts aufgrund seiner antiviralen Alkaloide. Dieser tritt beim Zerbrechen der Stengel aus und kann zwei bis dreimal pro Tag über mehrere Wochen und direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Jedoch sollte der Saft wegen seiner ätzenden Wirkung nur auf dem kranken Gewebe verteilt werden. Alternativ kann man aus dem blühenden Kraut oder der Wurzel eine Tinktur herstellen und wie den Milchsaft verwenden.
Schöllkraut-Tinktur ist auch in Reformhäusern oder online erhältlich. Weil die Tinktur nicht so stark wie der Saft wirkt, verlängert sich die Anwendungsdauer. Ebenfalls kann aus dem Kraut eine Salbe gegen Hautkrankheiten hergestellt werden. Bei Menstruationsbeschwerden und Magenkrämpfen können Schöllkraut-Tee oder Schöllkraut-Kapseln aus der Apotheke helfen. Hierbei kommt seine krampflösende Eigenschaft zur Wirkung. Verdünnter Tee und verdünnte Tinktur können auch äußerlich, mit einer getränkten Kompresse, bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und Akne angewendet werden.
[MM]
Steckbrief:
Andere Namen: Marienkraut, Geschwulstkraut, Goldkraut, Warzenkraut, Teufelsmilchkraut, Gottesgabe
Erntemonate: April bis September
Verwendbare Pflanzenteile: Blätter, Blüten, Saft, Wurzeln
Fundorte: Schuttplätze, Wegränder, in der Nähe von Ufern, nährstoffreiche Wiesen
Verwechslungsgefahr: Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Acker-Senf (Sinapis arvensis)
Besondere Inhaltsstoffe: Alkaloide, Apfelsäure, ätherische Öle, Bernsteinsäure, Bitterstoffe, Chelidonsäure, Flavone, Kaffeesäurederivate
Eigenschaften: antibakteriell, antimykotisch, antiviral, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, gallenflussfördernd, krampflösend, schmerzlindernd, wundheilend
Hilft bei: Erkrankungen der Galle, Erkrankungen der Leber, Hautkrankheiten, Hühneraugen, Magenkrämpfe, Warzen
Quellenverweise.
➘ https://www.apotheken.de/alternativmedizin/heilpflanzen/9659-schollkraut
➘ https://pflanzen.fnr.de/industriepflanzen/arzneipflanzen/pflanzen-auswahl/schoellkraut
➘ https://www.kostbarenatur.net/rezepte/tinkturen-wild-kraeuter-selber-machen/
➘ https://www.kostbarenatur.net/rezepte/schoellkraut-gegen-warzen-anwendung-saft-und-tinktur/
➘ https://www.gartenjournal.net/schoellkraut-giftig
➙ Hinweis: Bei unsachgemäßer Anwendung in zu hoher Dosierung können Vergiftungserscheinungen auftreten.
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